Auch bei uns auf dem Grundstück steht ein wunderschöner großer Lapacho, der in der Farbe rosa blüht. Wir haben noch einen jüngeren, kleineren Lapacho, der immerhin auch schon seine 10 Meter hat.
Die Lapacho Bäume säumen Straßen in ganz Paraguay
Wir kamen ja dieses Jahr im Paraguayischen Winter hier an, daher waren wenig Blumen oder Blüten zu erwarten. Doch der Lapacho ist ein Baum, der im hiesigen Winter blüht. Er verschönert dann mit seinen Farben viele Straßen. Besonders in Städten ist er daher oft eine schöne Abwechslung zu den Bauten und asphaltierten Straßen.
Da der Verkehrs in Asuncion eher langsam voran geht, kann man auch während des Fahrens die Lapachos in Alleen oder am Straßenrand auftauchen sehen und ihren Anblick genießen. Sie verwandeln mit ihren Blüten dann ganze Straßenzüge in wunderschöne farbenfrohe Gesamtkunstwerke.
Lapacho Bäume gibt es in mehreren Farben
In Paraguay gibt es verschiedene Exemplare des schönen Lapachos. Wir haben bei uns zwei der Sorte Handroanthus heptaphyllus, also dem rosafarbenen Lapacho, der in der Landessprache Guarani Tajy heißt. Diese blühe zuerst, meist ab ende Juli oder Anfang August.
Zu diesen rosafarbenen wunderschönen, riesigen Bäumen gesellen sich ab dann Anfang September die Handroanthus albus hinzu, das sind die gelb oder weiß blühenden Lapachos. Auch wenn das Schauspiel nur wenige Wochen unsere Augen erfreut, so ist es jedes Jahr aufs Neue ein bezaubernder Anblick, der sowohl viel Schatten bietet, als auch eine tolle Farbenvielfalt.
Lapacho Bäume sind sehr wertvoll
Der Lapacho ist ein bis zu 35 Meter hoch werdender Baum. Wie alle großen Bäume ist er ebenfalls sehr wichtig für der Ökosystem und unsere Atmosphäre. Daneben hat er auch ein sehr hartes und schweres Holz von hoher Qualität, gerade für den Bau.
Lapacho Bäume sind laubabwerfend und tragen während ihrer Blütezeit zahlreiche rosarote, gelbe oder weiße glockenförmige Blüten. Danach folgen erst wieder die Blätter mit denen er bis zu Herbst steht.
Der Lapacho in der Heilkunde
Bei einigen der hiesigen indigenen Völkern wird der Lapacho als Baum des Lebens bezeichnet. Sie bereiten daher aus seiner Rinde den Lapacho-Tee zu, den schon die Inkas zur Linderung vieler Beschwerden damals tranken.
Lapacho gilt heute ebenfalls in Südamerika sehr oft als Allheilmittel. Dort behandelt man unzählige Krankheiten von Infektionen über Verdauungsbeschwerden, ebenso Entzündungen über Stoffwechselerkrankungen und auch Allergien mit dem Rindensud.
Auch einige erste wissenschaftliche Untersuchungen liegen schon zur Lapachorinde vor. Sie zeigen, dass der Schwerpunkt der Wirkung die antibiotische und anti-entzündliche Effekte sind. Lapachotees und -extrakte werden hier sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden.
Die Legende des Lapachos
Da der Lapacho einer der seltenen Bäume ist, die im Winter blühen, gibt es zu ihm ein nette Lebende, die ich Euch hier wiedergebe:
Es wird gesagt, dass die Schöpfung dabei war, die Erde mit allem Leben zu erschaffen, als eines Nachmittags die Zusammenkunft mit allen Bäumen der Erde anberaumte wurde. Auf dem Programm stand die Festlegung der Jahreszeiten, in der sie blühen wollten, um mit ihren Blüten die Erde zu verschönern.
Die Bäume fingen an gleichzeitig ihre
Wünsche herauszuschreien: “Herbst”, “Sommer”,
“Frühling”., das waren die Jahreszeiten, die sie sich
aussuchten.
Als die Schöpfung stellte fest, dass nicht einer
unter ihnen im Winter blühen wollte, frage sie die Bäume nach ihren
Beweggründen, den Winter zu meiden.
Alle Bäume, jeder einzelne von ihnen hatte seine Gründe: “sehr trocken”, “sehr kalt”, “viele Brände”, erklärten sie schnell. Daraufhin wurden sie gebeten, nochmal zu überlegen. Die Schöpfung wünschte sich zumindest einen einzigen Baum, der im Winter die Erde verschönert.
Sie suchten einen Baum, der mutig genug und fähig ist, der Kälte, der Trockenheit und den Bränden die Stirn zu bieten und so die Welt verzaubern würde. Die Bäume blieben alle sehr still.
Da hörte man aus dem Hintergrund ein Rascheln. Ein Baum schüttelte sich und seine Blätter und sagte dann eher leise: “Na dann eben ich.” Mit einem freudigen Lächeln im Gesicht fragte ihn die Schöpfung nach seinem Namen.
“Ich heiße Lapacho”, antwortete er. Alle anderen Bäume waren sehr überrascht von seinem Mut und ebenso von seiner Leichtsinnigkeit gerade im Winter blühen zu wollen.
Doch die Schöpfung bedankte sich bei ihm mit den Worten: “Weil Du Dich als einziger bereit erklärt hast und dich traust, lasse ich Dich in mehreren Farben erblühen, damit auch im Winter die Welt schön viele Farben trägt. Außerdem”, fügte sie hinzu, „wirst Du auch verschiedene Strukturen haben und Dein Stamm wird riesig und sehr stark sein.”
Und so wurde einer der schönsten Bäume erschaffen, die im Winter der Erde viel Farbe verleihen. Die Lapacho Bäume gibt es in Weiß, verschiedenen Tönen und Intensitäten von Gelb, in Rosa, Purpur und ebenfalls in einem dunklen Violett.
In der folgenden Bildergalerie sind einige sehr schöne Lapachos zu sehen.